Spass mit Pferd
Motivation und Harmonie durch positive Bestärkung

Hilfe, mein Hund bellt!

Möglichkeiten, ein falsches Verhalten abzutrainieren, gibt es viele. Manche sind geeigneter als andere. Die nachfolgende Auflistung soll einen Überblick verschaffen und eine Hilfestellung bieten bei der Wahl der geeigneten Korrekturmethode.

1.) Falsches ignorieren, Richtiges belohnen
Wir können unerwünschtes Verhalten ignorieren und es dadurch auslöschen, weil wir dem Tier keine Bestätigung geben. Auch Strafe kann eine Form von Lob darstellen, weil das Tier Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommt.
Using Positive Reinforcement to Teach Calm Behaviors


Erwünschtes Verhalten wird bestärkt.

Entscheidend für den Erfolg dieser Methode sind zwei Faktoren:
- Der gewählte Bestärker muss für den Trainee belohnender wirken, als das Ausführen des Verhaltens. Selbstbelohnende Verhaltensweisen wie z.B. das Bellen stellen für das Tier häufig eine so große Belohnung dar, dass andere Bestärker in den Hintergrund rücken.

- Unerwünschtes Verhalten muss ausnahmslos immer ignoriert werden.
Bestätigt man zwischendurch ein falsches Verhalten, verstärkt man es variabel und macht es dadurch noch löschungsresistenter. Vielleicht bestärkt man dabei auch gerade eine besonders vehemente und heftige Ausführung. Das Tier lernt dadurch, dass es ein Verhalten nur stärker anbieten muss, um nicht mehr ignoriert zu werden.


Verhalten, das belohnt wird, wird verstärkt angeboten.

2.) Trainieren eines Ersatzverhaltens
Eine sehr effiziente Methode, ein unerwünschtes Verhalten auszulöschen, ist es, ein Ersatzverhalten trainieren, das mit dem falschen Verhalten unvereinbar ist. Ein Pferd, das gelernt hat, beim Putzen auf einer Markierung zu stehen, kann nicht unruhig umher tänzeln. Ein Pferd, das den Kopf senkt, kann nicht steigen. Ein Hund, der sich zuverlässig an allen Orten und unter Ablenkung ins Platz legen lässt, kann niemanden anspringen.


Ein Target hilft beim ruhigen Stehen.

Oft liegt der Fokus sehr stark darauf, was das Tier nicht darf. Was es stattdessen machen soll, rückt in den Hintergrund. Falsches Verhalten zu unterbinden, ist zu wenig. Indem wir unsere Wünsche klar formulieren, die richtigen Verhaltensweisen hervorheben und gezielt belohnen, können wir falsches Verhalten systematisch verschwinden lassen. Wir erkennen und lernen zu schätzen, wie viel unser Tier richtig macht und stärken das Selbstbewusstsein und die Motivation unseres Vierbeiners, indem wir dies entsprechend honorieren.


Alternativen aufzuzeigen, fördert erwünschtes Verhalten.

3.) Unerwünschtes Verhalten unter Signalkontrolle bringen
Wir können falsches Verhalten gezielt auf Kommando trainieren und das Kommando nie wieder oder nur unter kontrollierten Bedingungen geben. Ein Verhalten, das sicher unter Signalkontrolle steht, wird nicht ungefragt angeboten. Diese Methode ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Tier das richtige Verhalten noch nicht lange genug ausführen kann, weil es noch nicht lange im Training steht.
Putting an unwanted Behavior on Stimulus Control

4.) Den Trainee an der Ausführung hindern
Wir können das Tier an der Ausübung eines Verhaltens hindern, indem wir es in seinem Aktionsrahmen begrenzen. Wir können den Hund anleinen und ihn so am Weglaufen hindern oder das Pferd in die Box bringen, wenn es sich draußen nicht aufzäumen lässt. Die Methode wirkt nur so lange, wie wir das Tier permanent physisch kontrollieren. Ein dauerhaftes Umlernen findet nicht statt. Das Tier erhält keine Möglichkeit, sein Verhalten zu korrigieren.

5.) Das Tier bestrafen
Die Anwendung von Strafe und negativer Verstärkung benötigt ein exzellentes Timing. Der unangenehme Reiz muss verschwinden, sobald das Tier einen leichten Ansatz zeigt, das Verhalten einzustellen. Das Tier agiert dabei aus reiner Meidemotivation, es hat keinerlei Spaß an der Arbeit. Die fehlende Aussicht auf eine Belohnung reduziert Ausführungen auf ein Minimum.


Strafe kann das Auftreten von Aggression fördern.

In vielen Fällen ist die Anwendung von Strafe nicht möglich – Wildtiere, aggressive Tiere oder Welpen sind nur einige Beispiele für die fehlende Effizienz der Methode.
Eine Auflistung der Vor- und Nachteile, die bei der Anwendung von Strafe entstehen, ist im Kapitel Lernen durch Strafe zu finden

6.) Ändern der Motivation
Wenn wir die Motive kennen, aus denen ein Tier ein unerwünschtes Verhalten begeht, können wir diese ändern und das Verhalten auslöschen. Den Grund für ein Fehlverhalten zu ermitteln, ist nicht immer leicht. Ob ein Tier beispielsweise Schmerzaggression, Angstaggression, territoriale Aggression oder Beuteaggression zeigt, ist aber entscheidend, wenn es darum geht, ein Verhalten zu korrigieren. Das Ändern der Motivation ist der Schlüssel dazu, dem Trainee zu vermitteln, dass erwünschtes Verhalten belohnender wirkt und sich eher rechnet als falsche Verhaltensweisen.
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