Spass mit Pferd
Motivation und Harmonie durch positive Bestärkung

Mitarbeiten leicht gemacht

Motivation und Begeisterung sind der Schlüssel zu einer harmonischen Trainingspartnerschaft. Hinter jedem Lernziel steht ein Grund, dieses Ziel erreichen zu wollen. Dies ist das Motiv, welches als Grundlage für den inneren Ansporn dient. Aus dem Motiv erwächst die eigentliche Motivation: der Antrieb ein Ziel zu erreichen. So sind beispielsweise Neugierde und Interesse, Belohnung und Gruppendruck wesentliche Motive im Lernumfeld. Neugier und Interesse kommen aus einem selbst, die Motivation wird vom Lernenden und nicht von außen erzeugt. Dies wird als intrinsische Motivation bezeichnet. Anders verhält es sich mit Gruppendruck oder Belohnungen. Durch diese Faktoren wird Motivation von außen erzeugt. Es handelt sich um extrinsische Motivation . Intrinsische Motivation wird auch als Primärmotivation, extrinsische als Sekundärmotivation bezeichnet.


Bedient ein Verhalten ein inneres Bedürfnis, wirkt es enorm motivierend.

Primärmotivation ist die effektivste Form von Motivation, weil der Lernstoff besonders gut und nachhaltig aufgenommen und gespeichert werden kann. Doch auch Sekundärmotivation findet ihre Berechtigung. Nicht zuletzt, weil sie hilft, den Sinn einer Übung zu erkennen und diese so positiv zu besetzen, dass sie um ihrer selbst Willen ausgeführt wird. Lernen durch Lob muss den inneren Antrieb also keinesfalls schmälern. Richtig angewandt sind Bestärkungen von außen der Schlüssel dazu, Mensch und Tier nachhaltig für eine Sache zu begeistern. Gerade bei schwierigen oder lang andauernden Übungen sind Belohnungen unerlässlich. Hat man erst mal gefallen an etwas gefunden und die nötige Geschicklichkeit entwickelt, bis eine Übung Spass macht, werden Bestärkungen nebensächlich und dienen als zusätzliches Zuckerl.


Versteht das Tier den Zweck einer Lektion, arbeitet es besonders gerne mit.

Um eine Belohnung von außen für das Tier interessant zu machen, muss sie dessen Bedürfnisse befriedigen. Tiere arbeiten für Futter, Freude, Spass, Zuwendung, Anerkennung. Sie arbeiten für Lieblingsübungen, Übungen, die in der Vergangenheit häufig bestärkt wurden und dadurch selbst Belohnungscharakter erhalten. Für Erfolge und die Möglichkeit, ein Problem selbstständig lösen zu können, mit jeder Übung ein Stück weit zu wachsen und die eigenen Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Belohnung ist viel mehr als Bestechen durch Futter. Sie schafft den notwendigen Zugang, eine Übung zu verstehen und sie aus einer inneren Motivation heraus zu absolvieren.


Kraulen kann gezielt als Belohnung eingesetzt werden.

Um eine Belohnung dauerhaft als solche zu erhalten, gilt es, einige Regeln zu beachten. Die Wahl der richtigen Belohnungsrate ist oftmals entscheidend für motivierte Mitarbeit. Zu häufiges, eintöniges Belohnen langweilt den Trainee, also das lernende Lebewesen, und sorgt dafür, dass ein Verhalten immer schlechter und seltener ausgeführt wird. Zu seltenes Bestärken liefert keinen ausreichenden Anreiz, eine Übung auszuführen, sofern sie nicht einer zusätzlichen Motivation unterliegt. Eine optimale Bestärkungsrate zu finden, ist der Schlüssel zu motivierter Mitarbeit.
What's Up With Rate of Reinforcement

Belohnung muss vielfältig und spannend sein. Unterschiedliche Futtersorten und -mengen, Variationen mit anderen Belohnungsmöglichkeiten wie Streicheleinheiten, Spiel, Abwechslung sind wichtige Faktoren für erfolgreiches Training.
Types Of Reinforcements For Training Your Dog


Bestärkungen helfen, die Begeisterung für eine Übung zu wecken.

Belohnungen sollten möglichst unvorhersehbar und überraschend erfolgen und die entsprechende Leistung des Trainees honorieren. Anspruchsvolle Aufgaben und besonders gute Ausführungen verdienen eine größere Belohnung als einfache Verhaltensweisen. Auch der rechtzeitige Übergang zur sogenannten variablen Bestärkung ist wichtig. Unter variabler Bestärkung versteht man, dass nicht mehr jede Ausführung eines Verhaltens bestärkt wird, sondern nur noch jede zufällige oder besonders gute. Das zwischenzeitliche Ausbleiben der Belohnung verleitet das Tier zu Höhenflügen. Es strengt sich mehr und mehr an und wird für die erbrachte Leistungssteigerung schlussendlich gebührend belohnt.
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Durch die Unvorhersehbarkeit, wann ein Bestärker erfolgt, erhält der Trainee einen zusätzlichen Motivationsschub. Ähnlich wie beim Glücksspiel bekommt er einen Kick, weil Belohnungen nicht voraus gesagt werden können. Im Vergleich dazu wird ein Tier, das nach jeder Ausführung eines Verhaltens immer die gleiche Belohnung erhält, die Übung mit der Zeit immer nachlässiger ausführen. Da jede Ausführung unabhängig von ihrer Qualität belohnt wird, hat das Tier keinen Grund, eine Lektion besser zu absolvieren.


Variable Belohnungen wirken besonders motivierend auf das Tier.

Im fortlaufenden Training sollte eine Übung schlussendlich selbstverständlich werden. Wer einen Teenager immer noch dafür belohnen muss, dass er sich selbstständig die Schnürsenkel bindet, hat eindeutig etwas falsch gemacht. Dauerhaftes Belohnen eines Verhaltens ist nicht nur nicht erforderlich, sondern auch ineffizient.
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Die richtige Belohnungsrate zu finden, ist für nachhaltiges Lernen also ebenso entscheidend, wie die Unerlässlichkeit, ein Tier für die Übung selbst zu begeistern. Beides erzeugt mitdenkende, selbstständig agierende, motivierte Tiere, die Spass an der Zusammenarbeit mit ihrem Menschen entwickeln und mit Freude und Begeisterung die an sie gestellten Aufgaben erfüllen.
 
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